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Stücke

Büchners Aretino. Eine Fiktion

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Wir lügen, wenn wir lieben
und andere Stücke

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O TENNENBAUM erzählt in Rückblenden die beeindruckende Biografie des Wiener Juden Alex Tennenbaum, von der Vertreibung nach Palästina 1938 über sein Leben in Israel (zuerst als Schneider, dann als Kaufmann und später als Literaturprofessor in Tel Aviv) bis zu seinen Erfahrungen im neuen Deutschland vor und nach der Wende. Eine Geschichtslektion mit Witz und Verve, in der sich Vergangenheit und Gegenwart begegnen.

 

LUDWIGSLUST zeigt in 15 Szenen mit mehr als 3800 Blankversen Furcht und Elend des 3. Reichs in der Provinz, vom antijüdischen Boykott 1933 bis zur KZ-Befreiung 1945. Zu erleben sind Augenblicke aus dem Alltag von Jasagern und Neinsagern; Anpassung und Auflehnung in einer Kleinstadt unter der Nazi-Diktatur. Ein Dokument der Ermutigung auch für hier und jetzt.

 

WIR LÜGEN, WENN WIR LIEBEN ist ein Stück um drei Frauen aus drei Generationen, deren Schicksale sich im Hause der Arztwitwe Barbara von Wangerow kreuzen. Alle drei sind auf eine besondere Weise fremd im Hier und Heute; jede kämpft um eine vernünftige Balance zwischen dem, was erinnert und dem, was vergessen werden muß. Ein Stück über das Erinnern und das (teils krankheitsbedingte) Vergessen und den Kampf mit den Gespenstern der Vergangenheit.

 

OTZENRATH ist ein Dorf, das dem Braunkohlentagebau weichen muß. Schon bald wird es eine Wüstung sein, verwüstet wie die Seele seiner letzten Bewohner, Theo und Marita. Theo ist Polizeiobermeister. Und er trinkt. An der Stricherin Geli, von der Theo geschieden ist, hängt er immer noch sehr. Wenn Theo betrunken ist, mißhandelte er Obdachlose, die er draußen regelrecht aufsammelt. Dem Zuschauer wird nicht suggeriert, was er fühlen oder lernen soll; er wird der Gewaltsamkeit der Fakten ausgesetzt, auf die er sich keinen Reim zu machen vermag.

 

SCHNITZLER SPIELT basiert auf Arthur Schnitzlers Novelle „Der blinde Geronimo und sein Bruder" und fügt dem Novellenpersonal unter anderem den Schriftsteller (und Nervenarzt) Arthur Schnitzler hinzu, macht ihn zum ebenso geistreichen wie ironischen Dialogpartner der Brüder, der die Handlung spielerisch zu beeinflussen sucht. Doch das Menschenexperiment gerät außer Kontrolle, die Figuren widersetzen sich Schnitzlers Spielvorgaben, so daß sie sogar vier verschiedene Versionen des Schlusses erzwingen; zuletzt eine tödliche.

 

Im Mittelpunkt der theatralischen Untersuchung DER FLUCH DES HAUSES MOOR steht eine anarchische Kompression aus Schillers sämtlichen Dramen. Ein Stück aus Stücken, mit ergreifenden Schicksalswendungen, mitreißenden Dialogen und atemberaubenden Szenenwechseln. Und weil Schillers Leben und Streben dem breiten Publikum mittlerweile nur noch schwer zugänglich sind, geht dem atemberaubenden Mix eine Portion KOMPAKTWISSEN SCHILLER voraus: ein Blick auf den Dichter, wie er wirklich war, krass und crazy.

Goethe's Brummkreisel

Goethe's Brummkreisel. In: Düsseldorfer Hefte, 1991, Heft 1, S. 18

Glaube, Hass, Hoffnung

1. Akt

Der Mensch glaubt, was er sieht. Und sieht er nichts

(Zum Beispiel, weil er blind ist), kanns sehr leicht

Passieren, dass er in die Irre geht

Wenn man die Saat des Zweifels in ihm sät

 

2. Akt

Klartext wird jetzt geredet. Wenns trotzdem

Zum Missverständnis kommt, dann weil der Schein

Mal wieder trügt. Sehr leicht kann das geschehn

Die Frage ist: Was wird daraus entstehn

 

3. Akt

So mancher glaubt, auf seiner Brust liegt Schweres

Und er muss atmen gegen ein Gewicht

’nem andern geht es glatt am Arsch vorbei

Es bleiben Glaube, Hass und Hoffnung, diese drei

Interview mit Kristina Kunze

Westdeutsche Zeitung, Düsseldorf, 10.4.2004, S. D 21

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